In der dunklen Jahreshälfte leiden viele von uns unter einer saisonalen affektiven Störung (SAD): unter Trübsinn und einem Stimmungstief. Mangelndes Sonnenlicht vermindert den Gehalt an Serotonin, dem sogenannten Glückshormon, und Vitamin-D, welches ebenfalls unsere Stimmung und den Umgang mit Stress beeinflusst. Neben ausgedehnten Spaziergängen, Bewegung und gesunder Ernährung können uns ätherische Öle helfen, Trübsinn zu überwinden, aktiv zu werden und Freude zu empfinden.
Wirkung auf limbisches System
Bei ätherischen Ölen handelt es sich um hochwirksame Pflanzenessenzen, die innerhalb von Sekunden über das Riechen Emotionen in unserem limbischen System, unserem Urzeitgehirn, erzeugen. Hier können sie entweder abgespeicherte Erinnerungen wecken, wie etwa der Geruch von Basilikum oder Orange an einen Urlaub am Meer erinnern könnte, oder aber sie erwecken Gefühle, die aufgrund der spezifischen Pflanzendüfte und -inhaltsstoffe hervorgerufen werden. Auch auf die Haut aufgetragene ätherische Öle wirken sowohl körperlich als auch psychisch. Die fettlöslichen Partikel ziehen in die Haut ein und gelangen in den Blutkreislauf. Von hier gelangen sie in unsere Zellen und wirken je nach Pflanze antibakteriell, schmerzlindernd, entkrampfend oder anregend.
Luxusessenzen alter Zeiten
Die Geschichte der Aromatherapie reicht weit zurück. Archäologische Funde aus Mesopotamien und Ägypten lassen erahnen, dass bereits um 4000 vor Christus die Kraft der Düfte und Aromen für rituelle, medizinische und kosmetische Zwecke genutzt wurde. Die Reichhaltigkeit der Pflanzenaromen blieb zu diesen Zeiten meist den Pharaonen, später den Herrschenden und Reichen vorbehalten. Heutzutage steht es jedem von uns frei, in die geheimnisvolle Welt der Düfte einzutauchen und sich zu pflegen und zu verwöhnen wie einst Kleopatra.
Die Kraft der Zitrusfrüchte
Ätherische Öle werden entweder durch Wasserdampfdestillation oder durch Mahlen oder Pressen von Blüten, Blättern, Rinden, Wurzeln, Früchten oder Samen artenabhängig hergestellt.
Um Stimmungen wie Traurigkeit, Trübsinn und Antriebslosigkeit entgegenzuwirken haben sich die ätherischen Öle der Zitrusfrüchte bewährt. Zitrone, Orange, Grapefruit oder Bergamotte bergen die Kraft der Sonne und den Effekt der guten Laune. Einzeln verwendet oder kombiniert mit Zirbelkiefernöl, Lavendel oder Tonkabohne können wir unser ganz individuelles Dufterlebnis kreieren.
Ätherisches Öl sollte bis auf einige Ausnahmen nicht pur aufgetragen und ausschließlich in guter und reiner Qualität verwendet werden. Zitrusöle gelten als stimmungserhellende Lichtbringer. Passenderweise enthalten sie Furocumarine und können daher photosensibilisierend wirken. Das Sonnenlicht wird besser aufgenommen. Auf übermäßige Lichteinstrahlung, wie etwa den Besuch einer Sonnenbank, sollte nach der Verwendung von Zitrusölen für einige Stunden verzichtet werden.
Aromen gegen Winterblues
Bergamotte (Citrus bergamia): erheiternd, frisch, entkrampfend, hautberuhigend (maximal 1 Tropfen auf 3 EL Salz für ein Bad)
Grapefruit (Citrus paradisi): belebt sofort, erheiternd, frisch und spritzig. Vitalisierend bei Lustlosigkeit. Schenkt Energie und Selbstvertrauen.
Lavendel (Lavandula angustifolia): entspannend, ausgleichend. Bei Anspannung beruhigend, bei Stimmungstief belebend und erfrischend.
Neroli (Citrus aurantium var. amara) 2-10%: Notfallöl bei Nervosität, Unruhe und Angst. Haromonisierend und blumig
Orange (Citrus sinensis): Schenkt Heiterkeit und Schutz. Für innere Ruhe, warm, anregend, entspannend und beruhigend. Gut bei Ängsten, Stress und Schlafproblemen.
Tonka Bohne (Dipteryx odorata): Schenkt Sicherheit, Geborgenheit und Schutz. Wirkt beruhigend, entspannend, sinnlich und angstmildernd, erheiternd und süß.
Zirbelkiefer (Pinus cembra): wirkt reinigend, wohltuend und energetisierend. Schenkt Kraft, Stabilität und Selbstvertrauen.
Zitrone (Citrus limon): Frisch, klar, fruchtig und spritzig, konzentrationsfördernd und klärend. Zitrone erweckt die Lebensfreude und Fröhlichkeit. Stärkt die Kreativität
Anwendungsmöglichkeiten
Ätherische Öle können auf verschiedene Arten genutzt werden. Um einen Raum zu beduften eignen sich Aromalampen oder Diffuser, für den direkten Einsatz kann ein Umfeld- oder Kissenspray hergestellt werden. Die Sprays können um den Kopf gesprüht und direkt genossen oder kurz vor dem Schlafengehen zum Beispiel auf das Kopfkissen gesprüht werden. Als Notfallmittel eignet sich ein Riechsalz. Um sich etwas Gutes zu tun, können Aromen in der Dusche oder als Badezusätze genutzt werden. Abgerundet wird das duftende Erlebnis durch Massage- und Körperöle.
Inspirationen und Anleitungen mit ätherischen Ölen:
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